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< Experimentieren wie die Profis
17.01.2019

…….nein, manchmal wird auch gelacht

Hospizarbeiter geben Einblick in ihre Arbeit mit sterbenden Menschen


 

Auf Initiative unserer Religionslehrerin Frau Ludwig statteten die Hospiz-Fachkraft Frau Fath und die ehrenamtliche Hospiz-Begleiterin Frau Roth am letzten Tag vor den Ferien unserem Kurs einen Besuch ab. In einem sehr intensiven Gespräch erfuhren wir viel über die Prinzipien der Hospizarbeit, persönliche Erlebnisse und prägende zwischenmenschliche Begegnungen. Besonders beeindruckend war zu hören, dass auch Momente der Heiterkeit keinen Widerspruch zur augenscheinlich belastenden Sterbethematik darstellen.

Fachkräfte und ehrenamtliche, sorgsam ausgewählte und geschulte Hospizbegleiter, beraten und unterstützen Schwerkranke in Klinken und zu Hause. Dabei wird die schmerzlindernde Palliativmedizin eingesetzt, zu der auch zentral gehört, den Erkrankten als Mensch mit all seinen Sorgen, Ängsten, Hoffnungen und Freuden wahrzunehmen und ihn dabei zu unterstützen, nicht zu bevormunden. Momente des Lachens und der Freude seien keine Ausnahme, sondern eher häufig. Hoffnung sei zum Beispiel bis zuletzt ein wertvoller Antrieb, auch wenn er sich nicht mehr die Lebensdauer, sondern auf die Qualität der verbleibenden Tage oder auf die Erfüllung von letzten Wünschen beziehe. Aufgrund dieser intensiven Beschäftigung mit Patient und Umfeld entstehen auch langjährige Freundschaften, wie uns Frau Roth aus persönlichen Erfahrungen aufzeigte. Die Betreuung ende nicht mit dem Tod des Kranken, sondern die unterstützende Begleitung der Angehörigen bleibe dann immer noch eine wichtige Aufgabe. Es gebe auch immer wieder besondere Fälle, wie der Tod eines Paares innerhalb kurzer Zeit. Noch heute bestehe ein fast freundschaftlicher Kontakt zu seinen inzwischen erwachsenen Kindern.

Diese berührenden Erfahrungen gehen nicht spurlos an der Lebensauffassung der Mitarbeiterinnen vorbei. Man lebe seitdem vermehrt im Hier und Jetzt und habe gelernt, den Wert des Lebens mehr zu schätzen. Außerdem löse man zwischenmenschliche Konflikte unmittelbar anstatt sie aufzuschieben.

Neben den Infos über die Angebote für eine individuelle und kostenfreie Sterbebegleitung auch hier in Landau war dieser Besuch für uns ein Anstoß, über Tod und Sterben, ein sonst in unserer Gesellschaft eher verdrängtes Thema, persönlich nachzudenken.

Jens Schabowski