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22.06.2018

Citizen-Science-Projekttage der Biologie-Leistungskurse des MSG


 

In diesem Jahr führten die Biologie-Leistungskurse 12 anstelle der Artenfindertage ein dreitägiges Gewässerpraktikum durch. Zwei der Kurse arbeiteten an der Queich - wegen Hochwassers aufgrund der starken Regenfälle am Vortag unter erschwerten Bedingungen.

Ziel war, mit chemischen, physikalischen und biologischen Methoden die Wasserqualität zu ermitteln. Bei der biologischen Gewässergütebestimmung werden kleine Tierchen wie Bachflohkrebse, Strudelwürmer oder Eintagsfliegenlarven mit Küchensieben gefangen, bestimmt, gezählt und wieder freigelassen. Diese sind jeweils für eine bestimmte Wasserqualität charakteristisch. Der damit ermittelte Saprobienindex führt zu einer Zuordnung des Gewässers zu einer Gewässergüteklasse. Der Leistungskurs Herrn Schreiber untersuchte am renaturierten Queicharm zwischen ESG und „La Ola“, der Kurs von Frau Mayer im Abschnitt unterhalb vom "La Ola". Beide stuften das Gewässer in die Güteklasse II ein.
Bei der chemischen Untersuchung war eine deutliche Belastung mit Nitrit-Ionen auffällig. Nitrit-Ionen sollten eigentlich überhaupt nicht in einem gesunden Fließgewässer vorkommen, da sie giftig sind. Die hohen Werte sind vermutlich auf den starken Eintrag von organischem Material als Folge der heftigen Regenfälle zurückzuführen, denn dadurch entstehen im Zuge der Nitrifikation Nitrit-Ionen als Zwischenstufe, bevor sie zu Nitrat-Ionen oxidiert werden.

Der Leistungskurs von Herrn Hilsendegen führte in Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau (Frau Josefine Berndt) einen Workshop im Rahmen ihres QueichNet-Projektes durch. Am ersten Tag standen die wissenschaftliche Vorgehensweise und die Einführung in die Methodik der Gewässeruntersuchung im Vordergrund. Am zweiten Tag wurde mit physikalischen, chemischen und biologischen Methoden bei der Forschungsstation der Universität in Eußerthal der Sulzbach, ein Nebenfluss der Queich, untersucht. Hier konnte ein Saprobienindex von 1,7 festgestellt werden, was zu einer Einordnung in Güteklasse I-II berechtigt. Als Besonderheit wurde eine Neunaugen-Larve gefunden.

Der dritte Tag diente für alle drei Kurse der Auswertung und Aufarbeitung der Ergebnisse und mündet in eine schriftliche Dokumentation der einzelnen Arbeitsgruppen.

Die Schülerinnen und Schüler aller drei Kurse waren sehr motiviert und vor allem überrascht von der Menge und der Vielfalt der vorgefundenen Wasserorganismen. Das Projekt soll in den kommenden Jahren in dieser oder ähnlicher Weise fortgeführt werden.

Pirmin Hilsendegen