Wie sah der Belangerungszustand Landaus aus?

M1 Karte zur Belagerungssituation Landaus während der Französischen Revolution
M2 Assignaten (Papiergeld der Franzosen)

Im Jahr 1793 lag Landau in Deutschland, gehörte aber zur französischen Nation. Durch Ludwig XIV. hatte Landau große Schulden. Jährlich mussten sie 41.562 Livres für den König und das Militär abgeben. Die Landauer wollten eine neue Ordnung, die auf der Grundlage Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bestehen sollte. Währenddessen herrschte in Landau ein hoher weltlicher und geistlicher Druck, wodurch die Bewohner methodisch zu Republikanern herangezogen wurden.

Nördlich der Queich war Landau von der deutschen Seite eingeschlossen. Im Süden der Stadt befand sich die französische Rheinarmee. Durch diese kamen nur wenige Lebensmittel in die Stadt, da sie fast alle für ihr eigenes Interesse aufbrauchten. Des Weiteren bildete sich eine Volksgesellschaft nach dem Muster des Jakobinerclubs. Am 08.04.1793 forderte der österreichische kaiserliche Obergeneral Graf von Wurmser die Stadt zur Übergabe auf. Daraufhin belagerte er mit dem preußischen Armeekorps Landau und einige Tage später auch Nussdorf und Walsheim, welche er auch einnahm.

In Frankreich wurden Assignaten eingeführt, die das Papiergeld der Franzosen darstellten. Dieses Papiergeld war grundsätzlich in Deutschland verboten, mit der Ausnahme Landaus. Innerhalb der Stadt konnte mit dem Geld gezahlt werden, jedoch gab es gewisse Schwierigkeiten mit den Händlern außerhalb von Landau. Sie akzeptierten das Zahlungsmittel nicht. (M2)

Außerdem befürchteten die Stadtbewohner eine gänzliche Einschließung der Deutschen durch die Franzosen. Die französischen Soldaten bildeten einen Jakobinerclub, wählten einen Dorfstand und rissen das der Volksgesellschaft gehörige Mobiliar an sich. Die Landauer Bürger fühlten sich dadurch verdrängt und bildeten eine eigene Volksgesellschaft. Am 05.05.1793 untersuchte das Komitee alle Briefe und Pakete, die ihnen verdächtig vorkamen.

Wurmser verordnete Truppen mit 13.677 Mann jenseits des Rheins. Die Truppenabteilungen zwischen Lingenfeld und Großfischlingen nahmen u.a. ihre Stellung ein und es bildete sich eine Vorhut bis an die Queich. König Friedrich Wilhelm II. von Preußen forderte am 07.05.1793 die Übergabe der Festung, jedoch ohne Erfolg. Am 13.05.1793 belagerte ein Teil der preußischen Truppe Venningen.

Am kurz darauffolgenden 17. Mai des Jahres wollte die Gustine den entscheidenden Schlag gegen die Deutschen ausführen, woraufhin die Rhein-u. Moselarmee zum Angriff überging. Dies führte zur französischen Besatzung Landaus und gleichzeitig auch zum Ausfall gegen Nussdorf. Es entstanden zwei Konflikte: Jeweils zwischen Herxheim und Offenbach, sowie zwischen Bellheim und Nussdorf. Letztlich zogen sich die Landauer Republikaner zurück.

Am 30.05.1793 folgte dann der Rückschlag der Landauer gegen die Franzosen, welche sich gegen zwei Uhr morgens schließlich wieder zurückzogen. Am Annaberg, hinter Burrweiler stellte Preußen am 03.06.1793 mehrere Verschanzungen auf (vier Kanonen, eine Truppe Scharfschützen).

Einen Monat später, am 03.07.1793, entwickelte sich eine neue Konstitution, die die Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als oberstes Ziel ansah.

Fazit zum Archivbesuch:

Wir fanden die Archivarbeit sehr interessant und spannend, da wir mit echten historischen Quellen arbeiten konnten und so einen realitätsnahen Einblick zur Belagerung Landaus während der Französischen Revolution erhielten. Jedoch war es teilweise gar nicht so einfach die relevanten Informationen zu unserem Thema herauszufinden. Das wurde uns beispielsweise beim Lesen der Materialien durch die ungewohnte, damalige Schrift etwas erschwert.